SGO Campus – Idee, Angebote und Ziele

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Spital Oberengadin

Via Nouva 3
CH-7503 Samedan


Tel. +41 81 851 81 11
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Medizinische Kompetenz aufbauen durch stete Aus- und Weiterbildung

Das Spital Oberengadin ist mit über 300 Mitarbeitenden der grösste Ganzjahresarbeitgeber im Engadin. Dies bedeutet, dass das Spital ein hohes Spektrum an medizinischer Fachkompetenz aufweist. Wir sind stets darum bemüht, diese Fachkompetenz weiter auszubauen und mit anderen Fachpersonen aus der medizinischen Fakultät zu teilen und somit unsere Position als medizinisches Kompetenzzentrum in der Region Oberengadin zu festigen.

Der Begriff «Campus» stammt aus dem Lateinischen und bedeutet «Feld». Er bezeichnet die ausserhalb der Stadt errichteten Gebäude einer Universität, die üblicherweise von parkähnlichen Anlagen umgeben sind. Der Campus ist also ein Ort, wo Wissen und Know-how vermittelt und geteilt werden - aber vorallem ist es auch ein Ort der Begegnung. Im übertragenen Sinne ist das auch der Zweck des Campus der SGO: Durch Vorlesungen und Fachveranstaltungen Wissen vermitteln und unter den Mitarbeitern - und auch der interessierten Öffentlichkeit - austauschen.

Medizinische Kompetenz in allen Bereichen

Die Klinik für Innere Medizin ist eine anerkannte Ausbildungsstätte sowie ein begehrter Ort für die Weiterbildung von Assistentinnen und Assistenten und hat im Jahr 2019 elf Fortbildungen für niedergelassene Ärzte im Engadin organisiert. Ein weiteres, erfolgreiches Beispiel ist ein sogenannter Ausbildungsverbund im Bereich der Pflege. Dieser ermöglicht eine Pflegeausbildung in drei Betrieben.

Seit 2012 begleitet das Ausbildungsteam der Stiftung Gesundheitsversorgung Oberengadin SGO die Lernenden und Studierenden verschiedener Pflegeberufe durch die vielfältigsten Ausbildungssituationen. In den drei Betrieben Spital, Pflegeheim und Spitex können die Ausbildungen AssisstentIn Gesundheit und Soziales, Fachfrau/mann Gesundheit, Studierende/r HF Pflege sowie Praktika während der Fachmatura und des Bündner Sozialjahres absolviert werden. Während der Ausbildung arbeiten die Auszubildenden in allen drei Betrieben und können so ihren Erfahrungsschatz immens vergrössern.

Mit individuell angepasster Begleitung des Lernprozesses fördern die ausbildenden Fachpersonen die Fähigkeiten und Kenntnisse der Lernenden und Studierenden. So kann das Ausbildungsteam jährlich zwischen fünf und zehn neue Pflegefachpersonen erfolgreich in die Berufswelt entlassen. Erfahren Sie hier mehr über die einzelnen Ausbildungen der Betriebe der Stiftung Gesundheitsversorgung Oberengadin.

Intensivierung der Fachschulung und Fortbildung

Reanimation, Defibrillator-Anwendung, Vergiftung, Schmerzbekämpfung bei akuten Wintersport-Verletzungen. Alles realistische Szenarien, mit denen das medizinische Fachpersonal im Raum Oberengadin konfrontiert sein kann. Dies betrifft nicht nur die Belegschaft des Spitals Oberengadin, sondern gleichermassen HausärztInnen, die SOS-Pistendienste, medizinische Praxisassistentinnen wie auch Hotellerie und Gastronomie. Denn wo Menschen sind, passieren Notfälle. Das Spital Oberengadin ist sich dessen bewusst und nimmt seine Verantwortung als Kompetenzzentrum in der Region wahr. Deshalb bieten wir Schulungen für externe und branchenübergreifende Partner an.

Die jährlichen Reanimationskurse für Hausärzte dienen der Notfallschulung als Praxisteam: Angesprochen werden sowohl die Hausärzte als auch die medizinischen Praxisassistentinnen. Um diese Stresssituationen zu bewältigen, werden die Abläufe nach den offiziellen Richtlinien des Swiss Resuscitation Concil (SRC) trainiert. Damit ist dieser Kurs zertifiziert und wird von Experten des SOE geleitet: Dres. med. Mark Brouwer und Jan Brem, Leitende Ärzte Anästhesie, sowie vom Dipl. Fachmann Anästhesie Jens Höbenreich. Der SOS-Pistendienst der Bergbahnen Oberengadin wird in zwei Kursen pro Jahr geschult, jeweils thematisch angepasst an Situationen, welche die Retter am Berg antreffen können: Schmerzbekämpfung oder die Repositionierung bei Brüchen. Auch sogenannte BLS-Massnahmen (Basic Life Support), welche die Herzmassage und Beatmung beinhalten, werden geübt.

Für nicht-medizinische Branchen ist die Auffrischung in Sachen Erste Hilfe und Anwendung von automatisierten, externen Defibrillatoren (AED) wertvoll und findet Anklang: Das Hotel Rosatsch in Pontresina frischte das Wissen seiner Mitarbeitenden dank der Schulung durch das Spital Oberengadin auf.

Intensivierung der internen Kindernotfallschulung

Die Modernisierung und Intensivierung der internen Trainings für Kindernotfälle und Reanimation ist ein noch junges Projekt in der Pädiatrie. Neueste Simulationspuppen ermöglichen es, Notfallsituationen realitätsnah zu schulen. Die Puppen stellen durch unterschiedliche Grössen verschiedene Altersgruppen von Kindern dar. Durch manuelle Programmierung sind sie auf unterschiedliche Notfallsituationen einstellbar; So simulieren die Puppen beispielsweise einen Sauerstoffmangel, indem sich ihre Lippen blau verfärben. Auch akustisch sind die Simulationspuppen einstellbar, wodurch ein Krankheitsbild noch realitätsnaher nachgestellt werden kann. Durch das regelmässige, interdisziplinäre Training erhoffen sich die Verantwortlichen eine grössere Sicherheit der einzelnen Teilnehmer im Umgang mit Ausnahmesituationen und das Identifizieren von Stolpersteinen in der interdisziplinären Zusammenarbeit.

Interne Fortbildungen – interdisziplinäre Teamarbeit

Was für externe Schulungen gilt, ist auch in der internen Fortbildung der Fachpersonen entscheidend. Das stetige Wiederholen von Notfall-Abläufen z. B. ist wichtig, um diese zu verinnerlichen. Um das Wissen permanent zu aktualisieren, werden die regelmässigen Schulungen im Schockraum und für notfallmedizinische Massnahmen seit Jahren von Profis für Profis durchgeführt. Meta Thalmann und Denise Höbenreich, Dipl. Expertinnen Notfallpflege NDS HF des Spitals Oberengadin sind im Einsatz. Auch die Expertise von aussen ist wichtig: Das Schweizer Institut für Rettungsmedizin (SIRMED) und die Organisation Advanced Medical Life Support (AMLS) trainiert die Fachpersonen des Spital Oberengadin nach international anerkannten, standardisierten Richtlinien.

Der zweitätige Kurs Advanced Medical Life Support (AMLS) ist insbesondere für die Dipl. Rettungssanitäter gedacht, welche nach erfolgreichem Abschluss des Trainings ein international anerkanntes Zertifikat erhalten. Angesprochen sind jedoch auch Pflegefachpersonen, Ärzte, Medizinstudenten ab dem 3. Semester und Transporthelfer. Drei bis vier SIRMED-AMLS-Instruktoren führen durch die Kurstage. Alle Angebote sind Teil der Reorganisation der Reanimationsschulungen des Spitals Oberengadin. Durch dieses interdisziplinäre Projekt unter Beteiligung von Jens Höbenreich und Dr. med. Jan Brem positioniert sich das Spital als Kompetenzzentrum in der Region Oberengadin.

daCH & friends-Kongress Urogynäkologie

Im Dezember 2019 fand bereits zum sechsten Mal der «daCH & friends-Kongress Urogynäkologie» statt, dieses Mal im Spital Oberengadin. Auch in diesem Jahr lautete das Motto: «Operieren und Diskutieren unter Freunden». Nebst Vorträgen zu Fachthemen wie z. B. «Der Beckenboden in der Geburtshilfe» oder «Vitamin D, das besondere Hormon in der Urogynäkologie» stand an dem Kongress auch das offene und kritische Diskutieren im Mittelpunkt. Zudem konnten die rund 60 Teilnehmenden Fachpersonen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und auch aus weiteren europäischen Ländern bei Operationen zusehen, die live zu den Kollegen im Schulungsraum des Spitals übertragen wurden. Der daCH & friends-Kongress wird jährlich in einem anderen Land durchgeführt.